Das 3. Deutsch-Arabische Digitalforum

  • November 25, 2019
  • von 13:45 bis 15:40 Uhr
  • Estrel Congress Center, Saal A, Sonnenallee 225, 12057 Berlin

Am 25. November beleuchtet die EMA im Rahmen des von der UN initiierten Internet Governance Forums in Berlin die Themen Digitalisierung und digitale Transformation in der Mittelmeer- und Nahostregion. Wir laden Sie herzlich ein, sich über die Entwicklungen im IT-Sektor in der arabischen Welt zu informieren, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und Beziehungen zu Geschäftspartnern aufzubauen.

Das 3. Deutsch-Arabische Digitalforum

25. November 2019 | 13:45 Uhr – 15:40 Uhr
Estrel Congress Center, Saal A, Sonnenallee 225, 12057 Berlin

Konferenzsprache: Englisch*
* Bei Bedarf wird von den Veranstaltern eine Übersetzung für Französisch und/oder Arabisch zur Verfügung gestellt.

Die Wachstumsraten der digitalen Wirtschaft in der Mittelmeerregion und im Nahen Osten sind weiterhin hoch. Telekommunikations- und Internetanbieter haben unermüdlich an der Erhöhung der Bandbreitenkapazitäten auf 4G und mehr gearbeitet. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Ländern der Region. Während die Internet-Penetration in den kleinen arabischen Golfstaaten auf einem Rekordhoch von mehr als 90 Prozent liegt, schwanken die Zahlen in nordafrikanischen Ländern wie Ägypten, Marokko und Tunesien zwischen 44 und 65 Prozent.

Die geografische Nähe zu Europa, geringe bis keine Zeitunterschiede und das Potenzial an qualifizierten Arbeitskräften verschaffen insbesondere Nordafrika einen Wettbewerbsvorteil. Vor diesem Hintergrund haben sich in vielen arabischen Ländern Start-up-Szenen entwickelt. Ob Bildung, Gesundheit, Finanzdienstleistungen, Mode oder Transport & Logistik: Start-ups in der Mittelmeer- und Nahost-Region nutzen die Digitalisierung in den unterschiedlichsten Geschäftsbereichen intelligent.

Das 3. Deutsch-Arabische Digitalforum beleuchtet die digitale Transformation in der Region. Es verbindet die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, indem es die beiden Kernthemen Empowerment und Künstliche Intelligenz (KI) aufgreift und der Frage nachgeht, wie der Ausbau des Informations- und Kommunikationstechnologiesektors (IKT) die Schaffung von Arbeitsplätzen und Perspektiven für junge Menschen in diesen Ländern erhöht. Es zielt somit darauf ab, Erfolgsgeschichten und Best-Practice-Beispiele aufzuzeigen und beabsichtigt, relevante Stakeholder und Akteure für einen nachhaltigen Dialog mit der Region zu sensibilisieren.

Das Forum richtet sich an wirtschaftliche, politische und zivilgesellschaftliche Entscheidungsträger und Multiplikatoren aus allen Ländern des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens, einschließlich der Mitgliedsstaaten der Arabischen Liga und der Europäischen Union sowie der anderen Mittelmeeranrainerstaaten. Es zielt darauf ab, die Vielfalt der unterschiedlichen Perspektiven insbesondere in Bezug auf soziale Start-ups und Unternehmerinnen aufzuzeigen. Darüber hinaus möchte das Forum politische Entscheidungsträger aus der genannten Region mit Vertretern von Start-ups, Verbänden und der digitalen Wirtschaft im Allgemeinen in Kontakt bringen.

MICHAEL KRAKE | LEITER “PRIVATWIRTSCHAFT; HANDEL, BESCHÄFTIGUNG; DIGITALE TECHNOLOGIEN” | BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT UND ENTWICKLUNG (BMZ)

Michael Krake ist stellvertretender Ministerialdirektor im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Er leitet das Referat “Privatwirtschaft; Handel, Beschäftigung; Digitale Technologien”.

In den letzten 15 Jahren war Herr Krake in verschiedenen Funktionen für die deutsche Regierung tätig. Als Leiter des Politischen Stabes leitete er die Abteilungen des Ministeriums, die für strategische Planung und Politikanalyse, Kommunikation und Beziehungen zu Parlament und Kabinett verantwortlich waren. Als Leiter der Entwicklungszusammenarbeit arbeitete er drei Jahre lang an der Deutschen Botschaft Kampala/Uganda. Zwei Jahre lang arbeitete er in Nairobi/Kenia als Berater und regionaler Koordinator des BMZ zum Thema Dürreresilienz am Horn von Afrika.

Vor seiner Tätigkeit beim BMZ war er als Unternehmensberater bei McKinsey &Company tätig. Michael Krake hat einen Abschluss in Volkswirtschaftslehre von der Universität Bonn.

JANA DOTSCHKAL | SENIOR PROJECT MANAGER | WIRTSCHAFTSNETZWERK AFRIKA / AFRICA BUSINESS NETWORK

Jana Dotschkal ist Senior Projektmanagerin in der Koordinierungsstelle des “Africa Business Network” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Seit mehr als acht Jahren ist sie schwerpunktmäßig in der Handels- und Investitionsförderung tätig: Bevor sie zum “Africa Business Network” kam, leitete Frau Dotschkal internationale, von der Europäischen Union und der GIZ finanzierte Projekte im Bereich KMU-Entwicklung und Handelsförderung. Zuvor arbeitete sie als Regionalmanagerin im Lateinamerikanischen Wirtschaftsverband und sammelte Berufserfahrung in einem GIZ-Projekt zur Privatsektorentwicklung in Ägypten. Frau Dotschkal studierte Wirtschafts- und Politikwissenschaften in Köln, Paris und Florianópolis (Brasilien).

SEBASTIAN KLIEM | LEITER INTERESSENVERTRETUNGEN | VOICE E.V. – BUNDESVERBAND DER IT-ANWENDER

Nach seinem Bachelor in Politikwissenschaft & Verwaltung und einem Master in Internationalen Beziehungen an der Martin Luther Universität Halle/Wittenberg ist Sebastian Kliem seit 2016 bei VOICE e.V. – Bundesverband der IT-Anwender. VOICE bringt IT- und Digital-Business-Entscheider führender Unternehmen aller Größen und Branchen zusammen und bietet seinen Mitgliedern eine kompetente, attraktive und dynamische Plattform zum Wissensaustausch. Seit Anfang 2019 ist Herr Kliem Ansprechpartner für die Special Interest Groups von VOICE.

STEFFI KIRCHBERGER | MANAGING DIRECTOR | JARO

Mit mehr als 15 Jahren Berufserfahrung im IT-Projektmanagement und in der Softwareauswahl & -beschaffung ist Steffi Kirchberger derzeit Geschäftsführerin der JARO Services GmbH. Sie ist zertifizierte Projektmanagerin (Prince 2 Foundation & Agile) und zertifizierte IT Service Managerin (ITIL Foundation). Frau Kirchberger begann ihre Karriere bei DHL und war maßgeblich an der Entwicklung der Packstation-Software in Vorbereitung auf den deutschlandweiten Rollout beteiligt. Danach arbeitete sie bei führenden Unternehmen der Automobilindustrie und der Telekommunikationsbranche als Beraterin für sinnvolle Vertragsgestaltung und zielgerichtete Verhandlungsstrategien bei IT-Projekten. Auch bei der Zalando SE war Frau Kirchberger als Projektleiterin tätig, wo sie verschiedene Systeme evaluierte, verhandelte und implementierte, darunter eine Zalando-weite eProcurement-Lösung sowie die Travel Booking and Expense-Lösung. Mit ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit fokussiert sie sich nun auf Nachhaltigkeit in der Digitalisierung.

AMEL SAIDANE | PRESIDENT | TUNISIAN STARTUPS, TUNISIA

Amel Saidane studierte Elektrotechnik an der Leibniz Universität Hannover und hat einen Master of Science in Business and Digital Economy von der University of Maryland. Sie ist Mitbegründerin von Seedstars, einem Unternehmen für den Aufbau und die Beschleunigung von Tech-Startups, das sich darauf konzentriert, das Leben von Menschen in Schwellenländern durch Technologie und Unternehmertum zu beeinflussen. Davor arbeitete sie als Account Managerin bei Microsoft und Nokia. Derzeit ist sie Präsidentin von Tunisian Startups, dem Verband, der tunesischen Startups eine Stimme gibt, und arbeitet außerdem als Unternehmensberaterin mit den Schwerpunkten digitale Transformation und Unternehmensstrategie.

CHRISTIAN KALLENBACH | SENIOR SALES ADVISOR | CLOUD & HEAT

Christian Kallenbach ist seit mehr als 20 Jahren in der IT-Branche tätig, mit Schwerpunkt auf dem internationalen Datacenter-Markt. Seit Anfang 2019 ist er bei Cloud&Heat Technologies für den internationalen Vertrieb verantwortlich. Im Fokus steht der Ausbau aller internationalen Vertriebsaktivitäten und die Gewinnung neuer Kunden, basierend auf den strategischen Hauptthemen Nachhaltigkeit und Sicherheit.

Nach seinem Master of Business and Engineering arbeitete er erfolgreich bei IT-Infrastrukturanbietern, wie Rittal, sowie bei Datacenter-Unternehmen, wie Verne Global. In seinen verschiedenen Managementfunktionen war er für globale, multidisziplinäre Teams und globale Großkunden aus verschiedenen vertikalen Märkten verantwortlich. Herr Kallenbach ist verheiratet, hat eine Tochter und lebt in der Region Frankfurt am Main.

1:45-1:55
PM
Begrüßung und Eröffnung
Eröffnungsbemerkungen der Moderatoren

Frau Clara Gruitrooy | Generalsekretärin | EMA & Herr Ian Lachmund | Senior Advisor | AWE

1:55-2:40
PM
Best Practice Discussion (Panel I)

“Nachhaltigkeit durch Digitalisierung erreichen”

  • Herr Michael Krake | Leiter “Privatwirtschaft; Handel, Beschäftigung; Digitale Technologien” | Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Frau Jana Dotschkal | Senior Project Manager | Wirtschaftsnetzwerk Afrika / Business Network Africa
  • Herr Sebastian Kliem | Leiter Special Interest Groups | Voice e.V. – Bundesverband der IT-Anwender
  • +1 freier Platz für aktive Publikumsbeteiligung
2:40-3:25
PM
Best Practice Discussion (Panel II)

“Der Einfluss der Digitalisierung auf die Zukunft der Arbeit”

  • Frau Steffi Kirchberger | Geschäftsführerin | JARO
  • Frau Amel Saidane | Präsidentin | Tunesische Startups | Tunesien
  • Herr Christian Kallenbach | Senior Sales Advisor | Cloud & Heat
  • +1 freier Platz für aktive Publikumsbeteiligung
3:25-3:40
PM
Abschließende Bemerkungen der Moderatoren 

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung erreichen

Im Rahmen des von den Vereinten Nationen initiierten 14. Internet Governance Forums beleuchtete das 3. Deutsch-Arabische Forum zur Digitalen Wirtschaft, das von der EMA in Zusammenarbeit mit der Agentur für Wirtschaft & Entwicklung (AWE) und VOICE organisiert wurde, am 25. November die beiden entscheidenden Aspekte der Digitalisierung: Nachhaltigkeit und die Zukunft der Arbeit. Die Fishbowl-Funktion des Forums ermöglichte es dem gesamten Publikum, sich aktiv zu beteiligen, was das Forum sehr interaktiv machte und anregende Diskussionen förderte. Das Forum begann mit der Begrüßung durch die Generalsekretärin der EMA, Frau Clara Gruitrooy, die den positiven Einfluss der Digitalisierung auf das Leben aller betonte und sich eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Deutschland, Europa, Nordafrika und dem Nahen Osten wünschte.

Nachhaltigkeit durch Digitalisierung erreichen

“Bei digitalen Technologien geht es immer um Versuch und Irrtum. Man fängt etwas an, aber man weiß nicht unbedingt, wo es enden wird”, sagte Michael Krake, Leiter des Referats Wirtschaft, Handel, Beschäftigung, digitale Technologien des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), zu Beginn der Diskussion über das Erreichen von Nachhaltigkeit durch Digitalisierung. Am Beispiel von Planitx”, einer mobilen Anwendung, mit der Landwirte in Tunesien Expertenrat zu ihren Pflanzen erhalten, erklärte er, dass es in Entwicklungsländern eine Menge umgekehrter Innovationen gibt, von denen die Industrienationen eine Menge lernen können.

In seiner Diskussion über die Auswirkungen der Digitalisierung auf der Makroebene erklärte Sebastian Kliem, der Leiter der Special Interest Groups von VOICE e.V., dass “die Digitalisierung Politik, Gesellschaft und Wirtschaft verändern wird” und betonte, dass zur Bewältigung der Herausforderungen, die mit den durch die Digitalisierung verursachten Veränderungen einhergehen, internationale Zusammenarbeit und effektive Kommunikation dringend erforderlich sind. Jana Dotschkal, Senior Project Manager des Africa Business Network, ergänzte, dass die Ideen und Lösungen für diese Herausforderungen vorhanden sind. Alles, was benötigt wird, ist die Zusammenarbeit auf regionaler Ebene. Steffi Kirchberger (Geschäftsführerin von JARO) betonte die Dringlichkeit, Nachhaltigkeit mit den Digitalisierungsplänen zu verbinden: “Es ist Zeit. Wir können nicht warten, bis die Digitalisierung durchstartet und die Nachhaltigkeit auf der Strecke bleibt. Dafür brauchen wir neue Verträge”

Der Einfluss der Digitalisierung auf die Zukunft der Arbeit

Mit dem Beginn der 4. industriellen Revolution, die durch den rasanten Fortschritt digitaler Technologien gekennzeichnet ist, stand die globale Sorge um die Zukunft der Arbeit im Mittelpunkt der Diskussion des zweiten Panels. Nach der Moderation von Herrn Ian Lachmund, dem Senior Advisor von AWE, begann der Dialog.  Frau Amel Saidane, die Präsidentin von Tunisian Startups, begann ihren Beitrag mit der Beschreibung der Startup-Szene in Tunesien mit den Worten, dass es sich um eine sehr vielversprechende und lebendige Szene handelt”. Sie fügt hinzu, dass der tunesische Markt im Vergleich zu vielen anderen afrikanischen Ländern klein ist, was die Startups anerkennen und daher die digitale Komponente in ihrem Geschäft sehr stark ist, da sie meist eine internationale Reichweite anstreben. In Bezug auf die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Zukunft der Arbeit in Tunesien, betonte Frau Saidane die Notwendigkeit der Umschulung der bestehenden Arbeit. Sie fügte hinzu, dass “der Süden sich der Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeit durch die Digitalisierung weniger bewusst ist, was viel dramatischer sein wird als der Norden. Sowohl in Bezug auf die Herausforderungen als auch auf die Chancen”. Der demografische Wandel in den nordafrikanischen Ländern mit vielen jungen Menschen, die auf den Arbeitsmarkt drängen, sollte als Chance genutzt werden, meint sie. Der demografische Wandel in Deutschland hingegen sei genau das Gegenteil, mit einem überproportionalen Anstieg der älteren Bevölkerung, so Kirchberger. Sie riet, in Change Management für die ältere Generation zu investieren und empfahl, sich mehr um das Verständnis der digitalen Technologien zu bemühen, anstatt sie nur zu konsumieren.

“Digitalisierung als Werkzeug, um das Ziel der Nachhaltigkeit zu erreichen”

Mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit gab der Senior Sales Advisor von Cloud & Heat Technologies, Herr Christian Kallenbach, zu bedenken, dass Rechenzentren auf der ganzen Welt bis zum Jahr 2030 21 % der globalen Energie benötigen werden, verglichen mit den derzeitigen 5 % Energiebedarf. Am Beispiel der Entwicklung effizienter Kühlsysteme für die Rechenzentren, die das Kerngeschäft seines Unternehmens darstellen, betonte Herr Kallenbach die Notwendigkeit von Initiativen zur Emissionsreduzierung auf der ganzen Welt. Außerdem schlug er vor, dass Sicherheit die Basis für Nachhaltigkeit ist. Er führte weiter aus, dass “Sicherheit etwas ist, worüber die Leute nicht sprechen, weil jeder glaubt, dass sie sowieso da ist”, aber es muss eine Reihe von umfassenden Standards und Vorschriften im gesamten IT-Sektor eingeführt werden.

Abschließend lud Frau Gruitrooy das Publikum ein, sich dem Ziel der EMA anzuschließen, intelligent zu sein und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Sie fügte hinzu, dass das Forum ohne die Unterstützung der Partner, AWE und VOICE, und der Teammitglieder der EMA nicht so erfolgreich gewesen wäre. Abschließend bedankte sie sich bei den Gastgebern, den Vereinten Nationen und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), für die Möglichkeit, das Forum durchführen zu können.

Vielen Dank für Ihr Interesse an der Teilnahme am 3. Deutsch-Arabischen Forum zur Digitalen Wirtschaft! Die Registrierung vor Ort am 25. November ist offen und kostenlos: Teilnehmer benötigen einen nicht abgelaufenen Reisepass oder einen amtlichen Ausweis mit Lichtbild, ausgestellt von den Behörden eines UN-anerkannten Landes und können sich vor Ort registrieren.

Wir freuen uns darauf, Sie schon bald in Berlin begrüßen zu dürfen!

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2019-11-25 2019-11-25 Europe/London Das 3. Deutsch-Arabische Digitalforum Estrel Congress Center, Saal A, Sonnenallee 225, 12057 Berlin
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