Eine intensive Woche aus Networking, Workshops und Projektweiterentwicklung fand ihren Höhepunkt am 9. Dezember mit dem exklusiven Networking-Event „Digitale Transformation der tunesischen Wirtschaft“ unter 2G+-Bedingungen im Berliner Marriott Hotel. Die tunesischen Gäste des EMA-Partnerverbands Club DSI Tunesien hatten dort die Gelegenheit, sich mit hochrangigen Vertreter:innen aus Politik und Digitalwirtschaft sowie strategischen Expert:innen auszutauschen. In den direkten Gesprächen diskutierten sie engagiert über Entwicklungen und Chancen für künftige Kooperationen.
Mit dabei waren unter anderem die Club-DSI-Vertreter Ahmed Cherif und Haithem Abdelkefi. Herr Cherif ist Präsident des Club DSI und Direktor bei der Tunesischen Elektrizitäts- und Gasgesellschaft (STEG). Herr Abdelkefi ist Generalsekretär des Club DSI und Leiter der IT-Abteilung der ABC Bank Tunisia. Sie stellten den Teilnehmer:innen ihren Verband und seine Relevanz für die Digitalisierung der Wirtschaft vor. Besonders eindrucksvoll gelang die Präsentation des Forum DSI, des alljährlichen Hauptevents des Verbands, bei dem Ende Oktober in Tunis auch EMA-Generalsekretärin Clara Gruitrooy unter den internationalen Gästen zugegen war.
Covid-19 als „Beschleuniger der digitalen Transformation“
Für die tunesische Botschaft nahm der Gesandte und Leiter der Politischen Abteilung Lachraf Ben Krayem an der Veranstaltung teil. Er dankte der EMA für die fortgesetzte Organisation von Seminaren und Matchmaking-Events zwischen Tunesien und Deutschland, die zu „Win-win-Partnerschaften“ führen.
„Der beispiellose ,Urknall‘, der von Covid-19 verursacht wurde, hat eine Rolle als Beschleuniger der digitalen Transformation gespielt, die somit eine absolute Notwendigkeit geworden ist, ohne die die industriellen Strukturen und Wirtschaftsmodelle, die von der durch die Pandemie verursachten Krise bereits betroffen sind, ihre Resilienz und selbst ihre Nachhaltigkeit nicht gewährleisten könnten“, betonte Ben Krayem mit Blick auf die Bedeutung des Themas.
Digitalkompatible Wirtschafts- und Geschäftsmodelle für die Zeit nach Covid-19
Ziele, Aktionspläne und Partnerschaften wie die zwischen EMA und Club DSI seien unverzichtbar, um neue digitalkompatible Wirtschafts- und Geschäftsmodelle für die Zeit nach der Covid-19-Pandemie umzusetzen. Tunesien jedenfalls stehe als Hub mit Potenzial in Bezug sowohl auf Digitalisierung als auch auf erneuerbare Energien bereit, um die erwartete Transformation zu ermöglichen und mitzugestalten.
EMA: „Gute Köpfe für wertvolle Projekte“
Die Software-Unternehmerin und ehemalige EMA-Vorständin Viola Klein skizzierte in ihrem Beitrag die Anfänge des PartnerAfrika-Projekts Sektorübergreifende Digitalisierung in Tunesien, in dessen Rahmen die Veranstaltung stattfand. Es geht auf das Deutsch-Arabische Digitalforum zurück, das von der EMA 2017 erstmals im Rahmen der damaligen Weltleitmesse für den IT-Sektor CEBIT ausgerichtet wurde. „Bei der EMA kommen, wenn man gute Köpfe zusammensteckt, immer wertvolle Projekte heraus“, lobte Klein.
Frauen führen die digitale Transformation in Tunesien an
Sie nannte beispielhaft das erfolgreiche und preisgekrönte deutsch-arabische Mentoringprogramm Ouissal, das die EMA 2012 aus der Taufe hob. Im Rahmen ihrer Teilnahme als Mentorin lernte Frau Klein frauengeführte Start-ups aus Marokko und Tunesien kennen, die das große Potenzial von jungen Frauen für die Digitalisierung der Wirtschaft in Nordafrika verdeutlichen.
In seinem Impulsstatement wies der ehemalige deutsche Botschafter in Tunesien Dr. Andreas Reinicke, Senior Berater für Digitale Kooperation mit Nordafrika beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), ebenfalls darauf hin, dass der IT-Sektor in Tunesien maßgeblich von Frauen gestaltet werde, die die Mehrheit der Studierenden in den MINT-Fächern stellen.
PartnerAfrika-Vorhaben zwischen EMA und Club DSI
Der Club DSI ist ein Netzwerk-Verband der Chief Information Officers (CIOs) in öffentlichen und privaten Unternehmen Tunesiens. Er stellt seinen Mitgliedern die Rahmenbedingungen zur Verfügung, um ihre beruflichen Kontakte zu entwickeln, den Austausch und Synergien untereinander und mit dem Ausland zu fördern sowie die Entwicklung von Innovationen, Best Practices und neuen Leistungen zu fördern.
In diesem PartnerAfrika-Vorhaben wird die EMA über die sequa gGmbH im Rahmen der Sonderinitiative Ausbildung und Beschäftigung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Unter der Marke Invest for Jobs hat die Sonderinitiative eine Reihe von Angeboten gebündelt, um deutsche, europäische und afrikanische Unternehmen bei ihrem beschäftigungswirksamen Engagement in Afrika zu unterstützen.