Sehr geehrte Damen und Herren,
den Dialog der Kulturen, auch der Gläubigen der Religionen, zu fördern ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Deutschland als führende Industrienation mit einer vielfältigen Gesellschaft kann dabei seine Erfahrungen anbieten. Unsere Verfassung garantiert, dass niemand in unserem Land benachteiligt werden darf, egal woher er kommt, woran er glaubt, welche politischen Ansichten er hat, ob er behindert oder welchen Geschlechts er oder sie ist. Wir können vorleben, wie das Zusammenleben verschiedener Menschen funktioniert und zeigen: Menschen aus allen Ländern der Welt sind in unserem Land willkommen. Dies ist auch aus wirtschaftlichen Gründen unerlässlich.
In Deutschland sind wir auf ausländische Fachkräfte und internationale Investoren angewiesen. Gleichzeitig kann die deutsche Außenwirtschaft beispielsweise im arabischen Raum eine besondere Mitverantwortung übernehmen. Gerade in den heutigen Zeiten kann sie sich in einer von Umbrüchen gekennzeichneten Region als stabilisierendes Element durch vielfältige Kontakte und Beziehungen einbringen. Die politischen Umwälzungen in der EMA-Region stehen in engem kausalen Zusammenhang mit ökonomischen Fragen. Das Streben nach politischer und wirtschaftlicher Teilhabe ist universell. Kooperation auf Augenhöhe und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in zukunftsweisenden Sektoren sind erforderlich und gehören zum Portfolio der EMA wie die Förderung von Frauen, jungen Nachwuchskräften und der intensive Dialog mit den Regierungen und der Zivilgesellschaft.
Europa hat – nach Jahrhunderten mit kriegerischen Auseinandersetzungen – gelernt, friedlich miteinander zu leben und wächst zu einer Einheit zusammen. Unsere südlichen Nachbarn, die Türkei, der Nahe Osten und die arabischen Golfstaaten bilden ebenfalls einen zusammenhängenden, wenngleich einen sehr viel heterogeneren Raum, der große Potenziale für die Zusammenarbeit mit der deutschen und europäischen Wirtschaft bietet.
Mit dem Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen, der Umsetzung von konkreten entwicklungs- und privatwirtschaftlichen Projekten sowie der engen Einbindung von Wissenschaft und Kultur ist die EMA ein dynamischer Akteur in der deutsch-arabischen Zusammenarbeit. Gleichzeitig bilden die Achtung der Menschenrechte, die Förderung transparenter und demokratischer Strukturen und das Einhalten von Standards wie CSR den angemessenen Rahmen für langfristigen Erfolg.
Mit der EMA haben Sie ein Netzwerk an Ihrer Seite. In diesem Sinne freue ich mich als Ehrenpräsident der EMA auch zukünftig den Dialog mit der Mittelmeer- und Nahostregion fortzuführen!
Ihr Christian Wulff