Deutschland

Letzte Aktualisierung: 23. Februar 2023

Die Bundesrepublik Deutschland liegt in Mitteleuropa und ist durch ihre zentrale Lage ein attraktiver Standort. Nachbarländer sind – im Uhrzeigersinn beginnend im Norden – Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Seit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland im Jahr 1990 ist die Bundesrepublik in sechzehn Bundesländer gegliedert, die im Verfassungsgefüge eine starke Stellung einnehmen. Die Hauptstadt ist Berlin mit etwa 3,7 Millionen Einwohnern. Die Gesamtbevölkerung beträgt rund 84 Millionen.

Deutschland ist Gründungsmitglied der Europäischen Union sowie Mitglied der UNO, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und zahlreicher weiterer internationaler und regionaler Organisationen wie der 2008 gegründeten Union für das Mittelmeer, die auf dem 1995 begonnenen Barcelona-Prozess aufbaut. Die Regierungsgeschäfte werden seit 2021 von einer sozialdemokratisch-grün-liberalen Koalition unter Führung von Bundeskanzler Olaf Scholz geführt. Das Staatsoberhaupt ist seit März 2017 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der 2022 für eine weitere Amtszeit gewählt wurde.

Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in Europa und international die fünftgrößte. Das reale Bruttoinlandsprodukt (Kaufkraftparität) lag 2021 geschätzt bei rund 4,24 Billionen Euro. Im Zuge der Covid-19-Pandemie und der russischen Invasion der Ukraine hat sich das Wachstum abgeschwächt. Für 2023 wird mit einem Rückgang des BIP um 0,6% gerechnet.

Deutschland rangiert seit 2021 wiederholt unter den Top drei der Exportländer der Welt. Auch für Produkte “Made in Germany” stellen die arabischen Länder einen großen Absatzmarkt dar. Die fünf arabischen Länder, in die Deutschland im Jahr 2021 am meisten exportierte, sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Ägypten, Marokko, und Tunesien mit einem Exportvolumen von 24,7 Milliarden Euro. Von allen arabischen Ländern exportieren nur die Komoren, Algerien, der Irak, Tunesien und Libyen mehr nach Deutschland als sie von dort importieren.

Die Handelsbeziehungen mit einzelnen Ländern der Mittelmeer- und Nahostregion reichen zum Teil weit zurück. Die Handelsbeziehungen zwischen Marokko und Deutschland lassen sich bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen. Jahrhunderts zurückverfolgen. Damals hatten Handelsfamilien und Kaufleute wie die Fugger bereits eigene Vertretungen in der Hafenstadt Safi, wo sie Safran und Weizen verluden. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts führten die Verhandlungen zwischen dem Reich des Scherifen und den Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck zu einem Vertrag über die Sicherung der Seewege. Von da an genossen Schiffe aus diesen Städten freie Durchfahrt entlang der marokkanischen Küste.

Auch die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen haben eine lange Tradition. Im Jahr 1761 schlossen Friedrich der Große und Sultan Mustafa III. einen Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag. 1856 errichtete Siemens das erste Telegrafenamt in Istanbul. Außerdem beteiligte sich die Deutsche Bank am Bau der Bagdadbahn von Anatolien in den Nahen Osten. Auch die Beziehungen zwischen Deutschland und Iran reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück. Noch heute ist Hamburg nach London die Stadt mit den meisten iranstämmigen Einwohner:innen in Europa.