Deutschland

Letzte Aktualisierung: 9. May 2025

Die Bundesrepublik Deutschland liegt in Mitteleuropa und ist aufgrund ihrer zentralen Lage ein strategisch attraktiver Standort. Sie grenzt im Norden an Dänemark, im Osten an Polen und die Tschechische Republik, im Süden an Österreich und die Schweiz und im Westen an Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande. Seit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland im Jahr 1990 ist das Land in sechzehn Bundesländer aufgeteilt, von denen jedes eine wichtige Rolle in der Verfassungsstruktur spielt. Die Hauptstadt Berlin hat rund 3,7 Millionen Einwohner, die Gesamtbevölkerung beträgt etwa 84 Millionen.

Deutschland gehört zu den Gründungsmitgliedern der Europäischen Union (EU) und ist außerdem Mitglied der Vereinten Nationen, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie zahlreicher anderer internationaler und regionaler Organisationen wie der 2008 gegründeten Union für den Mittelmeerraum, die auf dem 1995 begonnenen Barcelona-Prozess aufbaut. 

Die bisherige Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP unter Bundeskanzler Olaf Scholz ist im November 2024 gescheitert. Dies führte im Dezember 2024 zu einer Vertrauensabstimmung, die die Regierung Scholz verlor, was zu vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar 2025 führte. Die Wahlen führten zu einem Machtwechsel, aus dem das Mitte-Rechts-Bündnis aus Christlich-Demokratischer Union und Christlich-Sozialer Union (CDU/CSU) als führende Kraft hervorging. Friedrich Merz von der CDU wurde am 6. Mai 2025 zum Bundeskanzler gewählt und bildete eine große Koalition mit der SPD. Bundespräsident bleibt Frank-Walter Steinmeier, der dieses Amt seit März 2017 innehat. Er wurde 2022 wiedergewählt und bleibt auch im Mai 2025 das Staatsoberhaupt.

Im Jahr 2025 bleibt Deutschland die größte Volkswirtschaft Europas und steht gemessen am realen BIP auf der Grundlage der Kaufkraftparität (KKP) weltweit an sechster Stelle, mit einem geschätzten Wert von rund 6 Billionen Euro Ende 2024. Die deutsche Wirtschaft hatte in den letzten Jahren mit erheblichen Herausforderungen zu kämpfen. Nach einer Schrumpfung um 0,3 % im Jahr 2023 ging das BIP 2024 um weitere 0,2 % zurück, was den ersten aufeinanderfolgenden jährlichen Abschwung seit über zwei Jahrzehnten darstellt. 

Deutschland gehört weiterhin zu den führenden Exportnationen der Welt und behauptet seine Position unter den drei größten Ländern der Welt. Die arabischen Länder bleiben wichtige Märkte für deutsche Exporte, wobei die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und Ägypten wichtige Handelspartner sind.

Die Handelsbeziehungen mit einigen Ländern des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens haben eine lange Geschichte. Der Handel zwischen Marokko und Deutschland geht auf das frühe 16. Jahrhundert zurück, als Handelsfamilien wie die Fugger in der Hafenstadt Safi Vertretungen einrichteten. Im späten 17. Jahrhundert handelten das Reich des Scherifen und die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck ein Abkommen aus, um sichere Seewege für Schiffe zu gewährleisten, die die marokkanische Küste befuhren.

Auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei reichen Jahrhunderte zurück: 1761 wurde ein Freundschafts-, Schifffahrts- und Handelsvertrag zwischen Friedrich dem Großen und Sultan Mustafa III. unterzeichnet. Im Jahr 1856 richtete Siemens das erste Telegraphenbüro in Istanbul ein, und die Deutsche Bank trug zum Bau der Bagdadbahn bei, die Anatolien mit dem Nahen Osten verbindet.