Letzte Aktualisierung: 12.08.2024

Die Arabische Republik Syrien liegt am Ostufer des Mittelmeers und grenzt im Norden an die Türkei, im Osten an den Irak, im Süden an Jordanien und Israel und im Westen an den Libanon. Syrien ist etwa halb so groß wie Deutschland. Die Hauptstadt Damaskus befindet sich im Südwesten des Landes. Syrien hat etwa 23,9 Millionen Einwohner:innen. Weitere 5,6 Millionen Syrer:innen wurden im Jahr 2022 international als Geflüchtete anerkannt und leben vor allem in der Türkei, Libanon, Jordanien, im Irak und in Ägypten. Darüber hinaus wurden 6,2 Millionen Syrer:innen innerhalb Syriens vertrieben. In Syrien sind 11,1 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – zusätzlich auch wegen der verheerenden Erdbeben im Februar 2023.

Bis zum Abzug der französischen Truppen und der Erlangung der vollen Unabhängigkeit im Jahr 1946 war Syrien ein Mandatsgebiet zunächst des Völkerbundes, dann der UNO. 1958 schloss sich Syrien im Geiste des Panarabismus mit Ägypten zur Vereinigten Arabischen Republik zusammen, die in dieser Form jedoch nur drei Jahre Bestand hatte. Im Jahr 1971 kam Hafiz Al-Assad, der Vater des heutigen Präsidenten, an die Macht.

Syrien wurde von den politischen Umwälzungen in vielen arabischen Ländern besonders hart getroffen. Seit 2011 kämpfen verschiedene Gruppen um die Macht im Land, eine Versöhnung ist nicht in Sicht, internationale Sanktionen sind in Kraft. Der vielfältigen Opposition geht es vor allem um die Ablösung von Präsident Bashar Al-Assad, der seit 2000 im Amt ist und 2021 für eine weitere siebenjährige Amtszeit wiedergewählt wurde. Im Dezember 2012 haben mehr als 130 Staaten – darunter auch Deutschland – die Syrische Nationale Koalition als legitime Vertretung des syrischen Volkes anerkannt. Diese Koalition hält auch die Mitgliedschaft Syriens in der Arabischen Liga. Im Jahr 2024, das Assad-Regime kämpft zwar immer noch um die Kontrolle großer Gebiete im Norden, hat aber den größten Teil des Landes, einschließlich Damaskus, wieder unter seine Kontrolle gebracht, und die Kämpfe haben abgenommen.

Trotz der schwierigen Situation bestehen Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Syrien. Deutschland exportierte im Jahr 2022 Waren im Wert von 45 Millionen Euro nach Syrien, hauptsächlich chemische Produkte, Maschinen und Lebensmittel. Syrien exportierte hauptsächlich Lebensmittel, Rohstoffe und Textilien im Wert von 9,3 Millionen Euro nach Deutschland.

Die Spannungen im benachbarten Libanon und in Israel hatten schon immer das Potenzial, Syrien zu beeinflussen. Seit dem 7. Oktober 2023 haben sich die Spannungen verschärft, und im April 2024 hat Israel einen Drohnenangriff auf das iranische Konsulat in Damaskus geflogen, was das Feuer weiter anheizte. Die syrische Regierung hat sich zurückhaltend gezeigt und ist daran interessiert, sich nicht einzumischen, aber Milizen, die auf syrischem Boden operieren, könnten das Land ebenfalls destabilisieren.