Letzte Aktualisierung: 9. Mai 2025

Die Arabische Republik Ägypten liegt an der Kreuzung zwischen Afrika, Asien und Europa. Ihre Hauptstadt ist Kairo, deren Ballungsraum mit rund 22 Millionen Einwohnern der größte in der arabischen Welt ist. Insgesamt hat das Land rund 118,4 Millionen Einwohner und wächst jedes Jahr um fast zwei Millionen Menschen. Mit einer Fläche von einer Million Quadratkilometern ist Ägypten etwa dreimal so groß wie Deutschland. Allerdings können nur etwa drei Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt werden. Im fruchtbaren Nildelta werden vor allem Baumwolle, Reis, Zuckerrohr, Weizen, Gemüse und Obst angebaut.

Im Jahr 2011 war Ägypten eines der Zentren der politischen Umwälzungen in der arabischen Welt. Seit 2014 ist Abdel Fattah El Sisi der Präsident. 

Ägypten war 1945 Gründungsmitglied der UN und der Arabischen Liga und ist Mitglied der Organisation der Arabischen Erdölexportierenden Länder (OAPEC), der Welthandelsorganisation (WTO) und der Großarabischen Freihandelszone (GAFTA). Darüber hinaus ist Ägypten Vertragspartei des Freihandelsabkommens von Agadir mit Marokko, Tunesien und Jordanien. Seit 2004 hat Ägypten auch ein Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union geschlossen.

Trotz anhaltender politischer Zwänge und sicherheitsorientierter Regierungsführung bietet Ägypten dank eines investitionsfreundlicheren Klimas erhebliche Chancen für deutsche Unternehmen. In den letzten Jahren hat die Regierung die Aufmerksamkeit auf die Modernisierung der ägyptischen Wirtschaft gelenkt, insbesondere durch die Entwicklung mehrerer Megaprojekte. Der Suezkanal wurde um eine zweite Fahrspur erweitert, der Bau einer neuen Verwaltungshauptstadt in der Wüste östlich von Kairo wurde vorangetrieben und die Idee, rund 6.300 Quadratkilometer Wüstenland landwirtschaftlich zu nutzen, wurde wiederbelebt. 

Der Sektor der erneuerbaren Energien befindet sich seit September 2014 im Aufwind. Ägyptens Topographie bietet beste Voraussetzungen für die Nutzung von Wind- und Sonnenenergie. Seit April 2018 besteht eine neue strategische Energiepartnerschaft mit der EU, die auch den Technologietransfer im Öl- und Gassektor umfasst und zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien beitragen soll. Deutschland und Ägypten haben 2022 eine Erklärung zur gemeinsamen Entwicklung einer grünen Wasserstoffproduktion unterzeichnet, bei der die Privatwirtschaft eine wichtige Rolle spielt. Was die Windenergie betrifft, so gibt es einige bemerkenswerte Installationen entlang der Küste des Roten Meeres und eine große Solaranlage in Oberägypten, wo sich die Regierung zurückzieht, um den Ausbau den Akteuren des Privatsektors zu überlassen.

Das Land verfügt auch über eine Reihe wirtschaftlich nutzbarer Rohstoffe wie Eisenerz, Phosphat, Gips, Gold und Marmor.

Ägypten ist das am stärksten industrialisierte Land in Nordafrika. Die wichtigsten Produkte, die Ägypten nach Deutschland exportiert, sind Rohöl, Lebensmittel und Textilien. Seit Ende der 1990er Jahre sind die ägyptischen Exporte nach Deutschland jährlich um 5,95 Prozent gestiegen. Zu den deutschen Exporten nach Ägypten gehören vor allem Maschinen, Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugteile sowie pharmazeutische und elektronische Produkte. Der Tourismussektor spielt eine wichtige Rolle in der ägyptischen Wirtschaft, trägt etwa vier Prozent zum BIP bei (2019) und beschäftigt direkt und indirekt 3,4 Millionen Menschen.

Auf der Grundlage des 2004 geschlossenen Assoziierungsabkommens und der 2022 vereinbarten Partnerschaftsprioritäten haben die EU und Ägypten am 17. März 2024 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, mit der eine neue strategische und umfassende Partnerschaft begründet wird, um das enorme Potenzial der Beziehungen in allen Bereichen von beiderseitigem Interesse zu nutzen. Die Partnerschaft umfasst sechs gemeinsame Hauptprioritäten: Politische Beziehungen, wirtschaftliche Stabilität, Handel und nachhaltige Investitionen, Migration und Mobilität, Sicherheit, Menschen und Kompetenzen.

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